U8-U14

U12 auf der Deutschen Nachwuchsmeisterschaft in München

Die Deutsche Meisterschaft der U12 fing für das Trainerteam schon in Berlin an. Nein, nicht wegen der immer etwas nervigen Reisevorbereitungen. Busse, Jugendherberge, Verpflegung wo?, wie? etc.. Das alles ist ja erwartbar. Dumm nur, wenn auch die Zusendung des Spielplans 1 Woche vor Beginn schon zum ersten Grübeln führt.

12 Teams, 4 Gruppen à 3, soweit so gut. Aber, die Gruppenköpfe leider nicht wie in den Vorjahren nach Platzierung der letzten DM gesetzt. Und warum gibt es nach der Gruppenphase keine Viertelfinals über Kreuz, also 1. Gruppe A gegen 2. Gruppe B usw.?

Nur die 4 Gruppenersten sollten nach dem ersten Tag noch im Meisterrennen sein. Alle anderen maximal um Platz 5 unterwegs. Ist das wahr? Ja – leider! Und dann noch der amtierende Meister SC 1880 in der Gruppe. Und das als 4. des Vorjahres. Eine Nachfrage beim Veranstalter führt zu keinem Ergebnis, es bleibt so. Stellt sich also die Frage, wann und wie sagt man es den Kids? Alle hatten hart gearbeitet, trainiert, geübt, Spielzüge gelernt und wollten mindestens Vizemeister hinter den schier übermächtigen Frankfurtern werden. Und dann sowas.

Naja irgendwann muss es raus und so ließ Peter am letzten Training die Bombe platzen. „Wir spielen mit 1880 in der Gruppe und nur der 1. kommt weiter!“. Bumm, das saß! Aber nachdem jeder eine Nacht zum darüber schlafen hatte und Eltern und Coaches ausreichend Seelenmassage betrieben hatten, ging es trotzdem am nächsten Tag hochmotiviert auf die Piste nach München. 3 Kleinbusse mit 18 Spielern und 6 Betreuern sowie zahlreiche unterstützende Eltern (die selbsternannten BRC-Ultras) zu Lande und in der Luft unterwegs gen Süden.

Vor Ort am späten Abend einchecken in die schöne Jugendherberge nahe der Isar und ….. schon wieder 1880! Die Frankfurter hatten das selbe Quartier und grüßten freundlich den Gegner von morgen.

Mit dem klaren Ziel ihnen mindestens das härteste Match der Meisterschaft zu liefern ging es dann am Samstag nach Aufwärmen, Psychotraining und klarer Ansprache der Trainer auf der wunderschönen Anlage des MRFC in das erste und vermeintlich entscheidende Spiel gegen 1880. Kurzum, es war toll! Unsere Spieler holten gleich zu Beginn alles aus sich heraus, hielten voll dagegen und gingen auch selbst in den Angriff. Die deutschlandweit derzeit beste U12 Mannschaft musste richtig kämpfen. Am Ende der ersten Halbzeit dann der BRC sogar kurz vor dem Anschluss und einem möglichen Ausgleich. Kurz verstummte sogar der Frankfurter Anhang, beeindruckt von der Leistung und dem Willen unserer Kids. Aber die absolute Cleverness und die überragenden Skills der Frankfurter setzten sich dann doch durch. Erhobenen Hauptes gingen wir mit 15:50 vom Platz, wohl wissend, dass mit ein bisschen mehr Glück und Abgeklärtheit ein oder zwei Versuche hätten verhindert und ein oder zwei eigene hätten noch gelegt werden können. Es gab viele Komplimente vom verdienten Sieger und nicht wenige sprachen gar schon vom vorgezogenen Finale. Kann man sich nichts für kaufen, ist mit 11/12 Jahren auch nur wenig tröstlich, aber auch daran wächst man.

Mit der gehörigen Portion Wut im Bauch ging es dann gegen den zweiten Gruppengegner, eine bayrische SG aus Augsburg und Gröbenzell. Diese bekamen Spielfreude und Frust des BRC voll ab und wurden klar geschlagen. Und beim gemeinsamen Samstagabendprogramm mit Biergartenbesuch und schönem Isarspaziergang konnten alle Mitfahrer den in dieser Saison gewonnenen Teamgeist noch weiter pflegen.

Am zweiten Tag dann das erste Platzierungsspiel gegen die RGH. Spielerisch stark und kämpferisch ohne Fehl und Tadel konnte die U12 dieses traditionsreichen Heidelberger Klubs mit 45:15 dominiert werden.

Das entscheidende Spiel um den 5. Platz (oder auch die gefühlte „goldene Ananas“) bot dann eine in dieser Saison so gewohnte Paarung. Es ging mal wieder um die „Berliner Meisterschaft“ gegen die Konkurrenz aus Weissensee. Nachdem sich die Jungs bereits in den Pausen gewohnt freundschaftlich unterhalten und gemeinsam gefachsimpelt hatten, ging es dann auf dem Platz wie immer hart aber fair zur Sache. Nach einem hochklassigen Spiel auf beiden Seiten hatten wir -wie zum Glück häufiger in dieser Saison- das bessere Ende für uns. BRC vs. RK 03 20:5! Der fünfte Platz der DM war sicher, das Minimalziel erreicht.

Nach dem Duschen und mit bester Sicht vom Clubhaus aus konnten wir dann in Ruhe die Halbfinals und das Finale beobachten. Was wir sahen, machte uns stolz und traurig zugleich. Nachdem sich der SC 1880 schon im Halbfinale fast lässig mit 80:0 gegen den RK Heusenstamm dursetzen konnte, hagelte es dann auch noch im Finale ein vor der Zeit abgepfiffenes 80:0 gegen den TSV Handschuhsheim.

Überragender Deutscher Meister damit erneut SC 1880 Frankfurt. Und noch einmal ein leiser, wehmütiger Gedanke an Spielmodus und Gruppenphase. Auf der abschließenden Siegerehrung gab es dann aber nochmal viel Respekt von Frankfurter Seite und langsam konnten sich auch die Kids über ihre Leistung freuen. Es nützt ja nichts, da hilft nur arbeiten, arbeiten und nochmal arbeiten.

Gratulation an den würdigen Meister, die Platzierten und Respekt für alle Teilnehmer, die wirklich schönes Jugendrugby geboten haben. Es war ein gut organisiertes, schönes Event auf einer fantastischen Anlage. Und alle, die dabei waren, sind fest überzeugt: Diese Kids werden noch viele erfolgreiche Meisterschaften erleben!