WER IST... ? DER BRC STELLT SICH VOR

Wer ist… Samy Füchsel? Der BRC stellt sich vor

Nachdem wir unsere neue Reihe „Wer ist…? Der BRC stellt sich vor“ mit Head-Coach Uwe Maaser eröffnet haben, geht es mit einem absoluten Hochkaräter des Rugby weiter, dessen Karriere ebenfalls im BRC begann und der sich mittlerweile zu einem ganz Großen im Sport gemausert hat: Samy Füchsel vom SC 1880 Frankfurt. 

Samy wechselte vor sechs Jahren nach Heidelberg zum Heidelberger RK, um seine Profi-Karriere voranzutreiben. Seitdem konnte er auch Station beim französischen Verein Sporting Club Albigeois in Albi verbuchen und erhielt zuletzt die großartige Gelegenheit sich bei Saracens in England zu beweisen und sein Talent zu zeigen. 

Wir freuen uns sehr, dass er Zeit für uns für ein Interview gefunden hat.

Lieber Samy, stell dich doch bitte einmal kurz vor und erzähl uns auch, wie und wann du damals zum BRC gekommen bist?

Samy: Hallo zusammen ???? Einige vom BRC kennen mich vielleicht noch. Ich bin Samy Füchsel und habe meine ersten Rugbystiefel beim BRC angezogen und dort das Rugbyspielen erlernt. Noch bevor ich die Mühlenau Grundschule im Jahr 1999 besuchte, hat mich mein damaliger Nachbar Simon Salloum überredet, zu einem Training mitzukommen. Nachdem ich verstanden habe, wie das Spiel funktioniert, hat es mich nicht mehr losgelassen und wurde schnell zum Mittelpunkt meines Lebens.$

 

Wer/Was hat dich in deiner Zeit im BRC geprägt und warum?

Samy: Die Art und Weise wie man in einer Rugby-Familie umgeht, hat mich in fast allen Bereichen des Lebens geprägt. Rugby spielen und mit der Mannschaft unterwegs zu sein, war für mich immer das Größte. Es sind so viele tolle Momente und Erinnerungen entstanden. Besonders die Wertevermittlung und die Säulen des Sports haben mich persönlich als Menschen geprägt und zu dem gemacht, der ich heute bin.

 

Du bist ja länger schon für andere Vereine als Spieler aktiv. Wie beurteilst du die Nachwuchsarbeit des BRC im Vergleich zu anderen Vereinen? Was unterscheidet sie? 

Samy: Nachdem ich den Verein im Jahr 2012 verlassen habe, war ich natürlich immer noch daran interessiert wie sich der Verein weiterentwickelt. Man hört so viel Gutes über die Jugendarbeit des BRCs. Die Trainer machen einen richtig guten Job! Beim diesjährigen U18 Finale saß ich ganz gespannt vor meinem Laptop und habe mir das Spiel BRC gegen SC Frankfurt 1880 angeschaut. Das war der absolute Wahnsinn. Eines der stärksten, wenn nicht sogar das stärkste Spiel, was ich je in dieser Altersklasse gesehen habe. Da hätten wir wahrscheinlich in meiner Altersklasse nicht mithalten können. Ich hoffe sehr, dass viele Spieler dabei bleiben. Da ist so viel Potenzial dabei. Es würde mich riesig freuen mit den Jungs in der Nationalmannschaft zu spielen.

Was macht dir am Rugbyspielen besonders Spaß? Und was hat es dir vielleicht auch abseits des Spielfelds gebracht, dem Sport nachzugehen?

Samy: Was mir unglaublichen Spaß bereitet, ist die Verteidigung im Rugby. In den letzten Jahren habe ich so viel darüber gelernt und verstanden, wie sie richtig funktioniert. Es sind so viele Kleinigkeiten, die für viele nicht sichtbar sind, die am Ende eine sehr gute Verteidigung ausmachen. Diese kleinen Details und auch Vorgehensweisen sind Dinge, die man auch im Alltag macht. Wenn ich in der Verteidigungslinie stehe, dann konzentriere ich mich nicht nur auf meinen Gegenüber, sondern schaue mir das größere Bild an. Welche Optionen gibt es, was kann in den nächsten drei Sekunden passieren und welche adäquate Reaktion muss ich zeigen, damit der Gegner nicht an unserem Team vorbei geht.

Warum lässt dich Rugby nicht los und wofür steht für Dich Rugby?

Samy: Ich habe eine ganz besondere Verbindung zu dem Sport. In Zeiten, in denen es mir nicht so gut ging, war Rugby immer mein Rückzugsort und ich habe mich wohl gefühlt. Das Beisammensein im Team, die Freundschaften, die Erlebnisse und diese unvergesslichen Erinnerungen werden mich nie loslassen. Ich hoffe sehr, dass der Sport immer Mittelpunkt meines Lebens bleibt.

Rugby bedeutet für mich Spaß, Freunde, Erlebnisse, Kampf, Solidarität, Familie, Füreinander da sein und vieles vieles mehr.

 

Was sind deine Ziele noch im Rugby?

Samy: Wie viele mitbekommen haben, hat es für die Qualifikation zur WM 2019 nicht gereicht. Die Teilnahme an einer WM ist mein absolutes Ziel! Auch möchte ich meine Trainerscheine erweitern, um mein erlangtes Wissen weiterzugeben.

Wo siehst du das deutsche Rugby in ein paar Jahren?

Samy: Eine sehr gute Frage. Wir haben in Deutschland einige sehr sehr gute Talente und ein noch recht junges Nationalmannschaftsteam. Es muss ein Weg gefunden werden, wie man die jungen Spieler auf das internationale Niveau heben kann. Das ist sicherlich keine leichte Aufgabe. Dafür braucht man professionelles Training, sehr gute Trainer und viele Spiele auf sehr sehr hohem Niveau. Da spielen viele Faktoren eine Rolle, um das zu erreichen. Aber sollten wir das in den nächsten Jahren hinbekommen, dann kann Rugby richtig erfolgreich in Deutschland werden.

Was kannst du jungen Talenten mit auf den Weg geben, die eine Profi-Karriere einschlagen wollen?

Samy: Als aller erstes sollte man sich trauen! Viele wissen gar nicht, wie gut sie sind und zweifeln oft an sich. Man sollte keine Angst davor haben, es nicht zu schaffen. Die Möglichkeiten kommen auch, wenn es beim ersten oder zweiten Mal nicht funktioniert hat. Man sollte sich unbedingt Ziele aufstellen. Manchmal hat man keine Lust zu trainieren und wenn man kein Ziel vor Augen hat, lässt man einige Dinge schleifen. Selbst wenn man mal nicht so gut drauf ist, aber ein klar definiertes Ziel vor Augen hat, dann sind auch die Einheiten auf die man keine Lust hatte am Ende sehr wertvoll und man hatte doch Spaß.

Hast du für sie vielleicht auch paar Trainingstipps?

Samy: Nicht schummeln 😉 Habt ihr z.B eine Konditionseinheit, ist es wichtig, dass ihr die Übungen richtig macht. Man kennt es: Es heißt, lauft bis zur Linie und zurück und der ein oder andere läuft nur bis kurz vor der Linie etc. Bei einem Linienlauf oder einem Beeptest beispielsweise dürft ihr nicht abkürzen. Um besser zu werden müsst ihr euren Standard hoch setzen. Nur so werdet ihr Verbesserungen merken und zu einem besseren Spieler.

Kannst du uns vielleicht einen kurzen Einblick in das Leben eines Profi-Rugbyspielers geben? Wie sieht so ein normaler Tag für euch aus?

Samy: Das Profirugbytraining sieht ungefähr so aus: – Man hat morgens eine Einheit im gym – Snack – Anschließend Units, also das heißt die Mannschaftsteile trainieren an Ihren speziellen Standardsituationen – Mittagspause und Essen – Teamtraining – darüber hinaus gibt es Videoanalysen die vor oder nach den Trainings statt finden. Hier wird das eigene Spiel und der Gegner analysiert. Es kommt vor, dass man zb gegen bestimmte Gegner andere Gassen spielt, die man dann in der Woche bis zum Spiel einstudiert, weil man im Video gesehen hat wo der Gegner verwundbar ist.

 

Was wäre für dich der größte Rugby-Traum der in den nächsten Jahren in Erfüllung gehen sollte? 

Samy: Mein Ziel ist mein Traum. Ich will Geschichte schreiben und Teil der ersten deutschen Nationalmannschaft sein, die bei einer Weltmeisterschaft spielt.

 

Lieber Samy, vielen Dank für das Interview und die spannenden Einblicke in das Leben eines Rugby-Profis. Wir wünschen Dir sowohl in der Bundesliga mit SC 1880 Frankfurt als auch in der Nationalmannschaft weiterhin viel Erfolg und glauben fest daran, dass Du deine Ziele erreichen wirst. 

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