Wenn man ein Ehrenamt bekleidet…….

Als ich vor sieben Jahren zum Amt des Vizepräsidenten vorgeschlagen wurde, habe ich gesagt: Das geht nicht, wie soll ich das wuppen. Ich arbeite, ich habe nicht die Zeit. Meine Familie und überhaupt. Derjenige, der es mir vorschlug, heißt Mark Temme, füllte dieses Amt schon seit einem Jahr aus. Er lebt in Hamburg, und es kann aufgrund seines Jobs passieren, dass er heute in Amsterdam, morgen in München, und nächste Woche in Kuala Lumpur Meetings oder Seminare hat.

Vor dem Hintergrund, dass sich dieser vollbeschäftigte herumreisende Mensch gerade um das Amt des Vereinspräsidenten bewarb, erschien mir meine Argumentationskette plötzlich lächerlich. Mark versprach obendrein, dass er mir meine Aufgaben abnehmen würde und ich maximal zwei Stunden Aufwand pro Woche hätte.

Da sich niemand sonst zur Wahl stellte, war es nur eine Formsache. Das mit den zwei Stunden war glatt gelogen. Ich habe es ihm verziehen.

Mittlerweile haben wir Unterstützung von Beisitzern, Exspielern, die partiell Aufgaben übernehmen, haben für FSJ-ler eine Stelle kreiert. Unser Jugendtrainer Gaucho betreibt sein Hobby nun hauptberuflich, dank eines Sponsors, der ein Faible für Jugendsport hat. Der Trainerstab in der Jugend besteht aus ca. 20 Verrückten, die einen Haufen Zeit investieren, um die ca 200 Kinder und Jugendlichen in Sachen Rugby auszubilden.

Rugby ist eine der schönsten Mannschaftssportarten der Welt. Der Rugbysport transportiert Werte, wie Respekt, Fairness, Teamgeist, Toleranz, Anspruch usw. Man kann Spielmuster in Lebensmuster übertragen. Um der Vorteile der charakterbildenden Komponente wusste schon unser langjähriger Präsident Fritz Feyerherm, weshalb er es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, möglichst viele Kinder und Jugendliche für diesen Sport zu begeistern. Die Materialbeschaffung fiel ihm leicht, da er als Lehrer für Latein, Altgriechisch und Sport am Arndt Gymnasium unterrichtete, und so den Nachschub an Jugendspielern sicherte. So mancher Schüler wurde rekrutiert, sei es, um Anfangs seine schlechte Note in Latein auf ein Ausreichend zu heben, bis zu dem Zeitpunkt, wo er genügend Feuer gefangen hatte um eine Eigendynamik zu entwickeln. Ich kenne niemanden, der Fritz dafür nicht dankbar ist.

Mittlerweile befinden wir uns im Jahr neun nach Fritz.

Zeit für ein Resümee:

  • Rugby Sevens ist seit 2016 wieder olympisch
  • Der BRC ist immer noch dabei, ein eigenes Stadion zu finden
  • Der BRC hat die Mitgliedermarke von 500 geknackt
  • Der BRC hat einen festangestellten Jugendtrainer Matias „Gaucho“ Aristarain
  • Der hoffnungsvolle Jahrgang ´99 ist im Herrenbereich angekommen
  • Der ´00 Jahrgang steht bereit, in der nächsten Saison Herren zu spielen
  • Die Altersklassen U 16,18 haben im letzten Jahr die deutschen Meistertitel erkämpft und sind auch in diesem Jahr wieder Favoriten
  • Der BRC ist eine Kooperation mit Z88 eingegangen
  • Die Jugendabteilung wächst, und wächst………………. Und wächst
  • Florian Kaletta hat mit dem Regionalligaspiel vs BSC-Velten sein Comeback eingeläutet

Natürlich darf nicht unerwähnt bleiben, dass der BRC die diesjährige U18 DM in Berlin ausrichtet. Sie findet auf dem Ernst Reuter Sportfeld Onkel-Tom-Str/Sven-Hedin-Str. am 09.,10. Juni statt. Die Spiele am Sa auf dem Sportplatz von Z88 und am Sonntag im Stadion.

Das möchte ich hier nochmal zum Anlass nehmen, mich im Namen des BRC herzlichst bei denen zu bedanken, die das möglich machen:

Der Sportclub Zehlendorf 1888 e.V., der nicht gezögert hat, für diese schöne Jugendsport-Veranstaltung den Platz zur Verfügung zu stellen.

Auch die Mitarbeiter des Sportamtes Zehlendorf, die die Nutzung des Stadions für den Sonntag freigehalten haben.

Um jetzt den roten Faden wieder zu finden, kommen die EHRENAMTLICHEN Trainer, Teammanager, Betreuer, Eltern, die Gastmannschaften aufnehmen, Touren mit organisieren, Kuchen backen, und die Blumes, die als Kirsche auf der Sahne nochmal alles andere abdecken, was fehlt. Und natürlich die Ehefrauen und Lebensgefährtinnen, die diesen Flitz Ihrer rugbyverrückten Lebenspartner, es sind ja meist Männer, in einer bewundernswerten Weise tolerieren, die seinesgleichen sucht.

Ich glaube, die schönste Charaktereigenschaft beim Rugby und auch im Leben ist:

Sich selbst nicht so wichtig nehmen

Denn es hilft, am Ganzen besser mitzuwirken.

Manchmal denke ich, dass unser Präsident Mark, in einer Kammer zwei Klone zu sitzen hat, die am Rechner angewachsen sind und sich kümmern. Peter, unser Jugendwart arbeitet in seinem anderen Leben nur, weil er etwas braucht, um die Familie zu ernähren.              Gregor unser Schatzmeister, der als Nicht-Ex-Spieler die Strukturen des Vereins nicht durch die Rugby-Brille betrachtet und uns dadurch auch wertvollen Input gibt. Was mich angeht, müsst Ihr meine Frau fragen….. oder Uwe Maaser.

Danke Fritz Feyerherm

Tobias Streng (Vizepräsident)

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