Jede Pause hat ein Ende

Jede Pause hat ein Ende

von Tobi Streng

Am Samstag, den 04.09.21 begann endlich wieder die Rugby Bundesliga. Während Ottonormalverbraucher ja schon in den Genuss von Sportveranstaltungen per TV, wie Fußball oder Olympia vor leeren Rängen kam, musste die deutsche Rugby Gemeinde über 20 Monate auf Punktspiele auf dem Grün warten.

Für den BRC begann dieser Saisonstart mit vielen Schüler- und Jugendspielen zum Warmgucken am Vormittag. Die Spannung steigerte sich mit dem Zweitherrenspiel, bei dem unsere 2. gegen die Jungs von USV Jena gewinnt, und sie mit einem soliden 29:7 in die Schranken wies.

Gekrönt wurde dieser Tag bei bestem Wetter in der Jungfernheide mit dem Bundesligastart unserer 1. XV mit dem Spiel gegen RC Leipzig. Gab es doch im Vorfeld einige Unsicherheiten bezüglich Pre-Season, Vorbereitungsspielen und Teambuilding im Allgemeinen, denn immerhin wurden ja zwei Saisonziele durch Corona zunichte gemacht, so hat zumindest das Vorbereitungsspiel gegen 1880 Frankfurt am Samstag zuvor geholfen, viele Zweifel auszuräumen und den Spielern einen Motivationsschub zu geben.

RC Leipzig ist ein Club, der sich in den letzten Jahren zu einem ernstzunehmenden Gegner entwickelt hat, der regelmäßig internationale Verstärkung aus der Wundertüte zieht, so dass schon Vorfeld klar war, diesen Gegner nicht zu unterschätzen.

Also begann das Spiel unserer XV entsprechend temporeich und aggressiv. Da die Aufgeregtheit, die immer nach einer Saisonpause herrscht, gottseidank schon letzte Woche in Frankfurt abgelegt werden konnte, überzeugte die Mannschaft um Headcoach Uwe Maaser und Kapitän Sione „John“ Afu von Anfang an durch hohe Ballsicherheit und konzentrierte Umsetzung des Spielsystems, wobei gerade in Standardsituationen, wie Gassen und Gedränge der Sturm seine Stärken souverän ausspielen konnte. Schon in der 16. Spielminute führte der BRC mit zwei erhöhten Versuchen und konnte seinen Vorsprung bis zur Halbzeitpause auf 28:0 ausbauen.

Die zweite Halbzeit begann, wie die erste geendet hat, Leipzig hatte dem starken Auftritt des BRC wenig entgegenzusetzen und so konnten wir weitere Versuche sowohl im Sturm als auch in der Hintermannschaft legen.

Wenn man sich auf Totalrugby die Wechselbörse anschaut, tauchen immer bekannte Namen von Spielern auf, die von Berlin nach Hannover, oder von Frankfurt nach Heidelberg wechseln. Über den BRC gab es auch in diesem Jahr an dieser Stelle wenig Raum für Spekulationen. Er bringt nach wie vor über seine stabile Jugendarbeit junge Spieler nach oben in den Herrenbereich. So hatte auch in diesem ersten Spiel der Saison unser Trainer die Möglichkeit auf Nachwuchs in den eigenen Reihen zurückzugreifen, und wechselte in der 55. Minute den Debütanten Richard Streng, Jahrgang 2002 ein, der sich gut in das Spiel einfügte. Der 02er Jahrgang ist der letzte, der immerhin von sich behaupten kann, unter Fritz Feyerherm erste Rugbygehversuche gemacht zu haben und wir hoffen, in nächster Zeit noch weitere Bundesliga Neulinge aus diesem und dem 03er begrüßen zu können.

Da an diesem Tag alles zu klappen schien, legte die Mannschaft noch weitere Versuche und ließ Sekunden vor dem Schlusspfiff noch einen Ehrenversuch durch Leipzig zu, zum Endstand von 52:05.

Es wäre in der Sache nicht gerecht, hier einzelne Spieler hervorzuheben, da es ganz klar das Resultat einer geschlossenen Mannschaftsleistung war. Es gilt hier aber auch mal die Arbeit der Positionen der ersten und zweiten Reihe (Dorian, Shrek, Mathis, Jan, David „Davuth“) hervorzuheben, die nur dadurch auffallen, dass am Ende spielbare Bälle für die Hintermannschaft und Punkte herauskommen, was in sehr effektiver Weise geschehen ist.

Es war ein rundum schöner Tag, und die Kirsche auf der Sahne des süßen Rugbykuchens war das Wiedersehen vieler bekannter Gesichter, auf das wir alle so lange warten mussten.

Das sportliche Ziel des ersten Spieltags voll erreicht, der BRC hinterlässt eine Visitenkarte.